Schwere- oder Lähmungsgefühle in der Meditation: Was verbirgt sich unter der Stille?

Die Frage kommt leise: Warum fühle ich mich schwer, wenn ich in der Meditation sitze? Was ist dieses lähmende Gefühl – weder Schlaf noch Bewegung, einfach der Körper, festgehalten in der Stille?
Was weiß der Körper, das der Geist ignoriert?
Manchmal, wenn man still sitzt, offenbart sich das Gewicht des Körpers. Schwere sammelt sich in den Armen, den Oberschenkeln, der Brust. Es ist kein Unbehagen – obwohl es manchmal so ist – sondern eine Art Schwerkraft, die um Aufmerksamkeit bittet.
Schwere in der Meditation zu spüren ist kein Problem, das es zu lösen gilt. Es ist einfach das, was aufsteigt. Der Körper, befreit von seinen Aufgaben, sinkt hinab. Gedanken werden leichter, verstreuen sich. Die Schwere kommt an, ehrlich und präsent.
Die Stille, die sich wie Lähmung anfühlt
Und manchmal verschwimmt die Grenze zwischen Stille und Lähmung. Ein Kribbeln in den Beinen, das Gefühl, sich bewegen zu können, aber keinen Wunsch dazu zu haben. Das Wort „lähmend“ kommt auf, doch es ist nicht ganz richtig – es ist eine Stille, tiefer als Absicht, in der die Bewegung aus eigenem Antrieb pausiert.
Wenn der Atem entfernt erscheint und der Körper unbeweglich ist, nimm wahr: kein Schaden, nur Aufmerksamkeit. Lass es sein. Beobachte die Schwelle zwischen Spannung und Loslassen, Anstrengung und Ruhe.
- Die Wärme des Bodens unter dem Körper
- Eine Schwere, die sich niederlässt, leise und ehrlich
- Glieder, die ruhen, nicht aus Ermüdung, sondern aus Loslassen
- Der Atem bewegt sich noch, langsam und tief
Jede Empfindung kennt ihre eigene Zeit
Vielleicht entscheidet der Körper, der die seltene Freiheit hat, still zu sein, sich für die Schwere. Vielleicht wundert sich der Geist – gewohnt an Aktivität – ob etwas nicht stimmt. In Wahrheit gibt es nur Präsenz und die Bewegung oder Nicht-Bewegung darin.
In diesem Raum ist Schwere kein Feind. Das Gefühl der Lähmung ist kein Versagen. Jedes ist ein Bote, der Nachrichten aus den stillen Orten in dir trägt.
Schwere, Stille und ihre Verwandten sind nicht allein in der Landschaft der Empfindungen. Manchmal flammt Unruhe auf, manchmal sind es Taubheit oder eine ferne Abkopplung, die hier sind. Wenn du die Nachbarn dieser Schwere verstehen möchtest –warum ich mich während der Meditation unruhig fühle, oder vielleicht einen anderen stillen Besucher bemerkst –warum ich mich taub oder abgekoppelt fühle – manchmal bittet der Körper dich einfach nur, wahrzunehmen und sich zu bewegen oder zu halten, wie er will.
Jetzt halte inne. Was ist unter der Schwere noch hier?